B-Nr |
Termine | Preis | |||||
445400 |
So.16.03 - Mo.24.03.25 | 1.720 € | Anfrage | buchen | |||
ungefähre Gruppengröße: min. 10, max. 14, die Reise- und Rücktrittbedingungen als pdf.
Reisebeginn/-Ende: München FJS Airport
Der Reisepreis ist zum Reiseende fällig. Sollte die angegebene Mindestteilnehmerzahl einmal nicht erreicht werden, so hat der Veranstalter bis 21 Tage vor Reisebeginn ein Rücktrittsrecht.
Status
= buchen und dabei sein!
= Durchführung gesichert, noch gibt es Plätze!
= leider zu spät, nicht mehr buchbar!
Die Flug-Anreise nach Ercan in Nordzypern ist im Reisepreis inbegriffen, Abflughafen ist München (andere Abflughäfen auf Anfrage, nach Verfügbarkeit buchbar, gegebenenfalls mit Aufpreis). Alternativ ist die Fluganreise zum südzyprischen Flughafen Larnaca möglich. In diesem Fall werden von Lupe Reisen Transferfahrten über die innerzyprische Grenze angeboten (100 € pro Fahrt bis 4 Personen).
Leicht: EEtliche kurze Wanderungen und Spaziergänge mit botanischem Blick und häufigen Erklärungsstopps, oft zwei oder mehr kürzere Wanderungen pro Tag bis insgesamt maximal 6 km, bis maximal 150 Höhenmeter aufwärts und maximal 180 Höhenmeter abwärts, reine Gehzeiten 1 bis 4 Std., teils steinige Pfade, nach Regenfällen rutschige, lehmige Wegabschnitte möglich. Da wir auch nach Pflanzen suchen, geht es auch mal kurze Strecken ohne Weg querfeldein. Benutzen Sie Wanderstöcke, sofern Sie an diese gewohnt sind. Benutzen Sie Wanderstöcke, sofern Sie an diese gewohnt sind.
Wir wohnen 5 Nächte in einem familiengeführten Hotel in einer Gartenanlage mit Swimmingpool im Dorfrandbereich von Lapta westlich von Girne. Die letzten 3 Nächte verbringen wir in einem modernen kleinen Hotel mit Pool direkt am Sandstrand an der Ostküste. In beiden Unterkünften sind die Zimmer mit eigener Dusche/WC eingerichtet. Verpflegung: An allen Reisetagen wird das Frühstück in den Unterkünften serviert. An 7 Reisetagen ist ein Abendessen in der jeweiligen Unterkunft im Reisepreis enthalten. Am 5. Tag essen wir gemeinsam ein frühes Abendessen in einem kleinen Dorfrestaurant. Für unterwegs können wir uns auf den Fahrten versorgen und picknicken. Am 8. Tag bietet die Altstadt von Famagusta viele Verpflegungsmöglichkeiten.
Eberhard Seliger ist Biologe und Geograf und organisiert seit über 20 Jahren das Reiseziel Zypern. Der erfahrene Studienreiseleiter kennt die Flora und Fauna von Nordzypern aus dem Effeff.
Reiseablauf (Änderungen vorbehalten)
1. Tag: Fluganreise nach Nordzypern
Flug-Anreise nach Nordzypern, Transfer (ca. 1,25 Std.) vom Flughafen Ercan zum ersten Hotel westlich von Girne.
2. Tag: Hisarköy & bronzezeitliches Heiligtum - Orchideen & Ackerwildkräuter
Wir fahren nach Westen in das recht ursprüngliche Dorf Hisarköy, wo wir auf einem Rundweg einen ersten Eindruck der zyprischen Frühjahrsflora bekommen und auch bereits einige Orchideenarten unter die Lupe nehmen. Die Gegend ist bekannt für schöne Vorkommen des seltenen Punktierten Knabenkrautes (Orchis punctulata). Es gibt etliche weitere Orchideenarten.
An einem kleinen bronzezeitlichen Heiligtum forschen wir ebenfalls nach Orchideen, hier tritt regelmäßig die nur auf Zypern vorkommende Kotschys Ragwurz (Ophrys kotschyi) auf. Ebenfalls interessant ist die Wildflora der umgebenden Felder mit dem seltenen Löwentrapp (Leontice leontopetalum). Und wir schauen nach, ob in den Getreidefeldern bei Tepebasi schon erste zyprische Wildtulpen (Tulipa cypria) blühen.
Wanderungen: ca. 3,5 km, 0,5 km, 1 km
3. Tag: Abtei Bellapais und Endemiten auf der Höhenburg St. Hilarion
Am Morgen besuchen wir die mittelalterliche ehemalige Prämonstratenser-Abtei in Bellapais. Nach der Besichtigung der imposanten Anlage mit interessanten kulturhistorischen wie naturkundlichen Details geht es ins Gebirge zur mittelalterliche Burg St. Hilarion. Neben der geschichtlichen Bedeutung dieser dreistufigen Höhenburg und der grandiosen Gebirgslandschaft sowie dem tollen Blick auf Girne und die Küste gibt es auch etliche botanische Besonderheiten und Raritäten. An den Burgmauern klebt förmlich Zypern-Gänsekresse (Arabis cypria), die es nur in diesen hohen Gebirgslagen in Nordzypern gibt. Wir sehen den St.-Hilarion-Kohl (Brassica hilarionis), ebenfalls ein Endemit dieser Höhenlagen. Nicht selten fliegt hier auch der endemische Zypern-Steinschmätzer (Oenanthe cypriaca).
Ganz in der Nähe finden wir weitere interessante Pflanzen der Höhenlagen, u.a. auch das Anatolische Knabenkraut (Orchis anatolica).
Weiter geht es über die schmale Fahrstraße, die sich, immer dem Gebirgsgrat folgend, mit tollen Ausblicken nach Westen schlängelt. Wir fahren durch ausgedehnte Kiefernwälder und gehen bei der idyllisch an einem Hochplateau gelegenen mysteriösen sogenannten „vierten Burg“ auf kurze botanische Pirsch, u.a. nach Zauberpflanzen.
Wanderungen: ca. 1 km, 1,5 km, 1 km (viele Treppen innerhalb der Burganlage)
4. Tag: Korucam-Halbinsel mit kargem Felskap & Gecitköy-Stausee
Die Korucam-Halbinsel erstreckt sich im Westen Nordzyperns ins Meer. Das karge Kap trägt eine interessante an Salz, Trockenheit und Wind angepasste Vegetation. Die Windschur beim Kopfigen Thymian (Thymbra capitata) ist schon beeindruckend. Die Halbinsel ist durch ausgedehnte Macchie-Vegetation und Küstenphrygana geprägt. Auf dem Weg dorthin versuchen wir, die recht seltene Lapethos-Ragwurz (Ophrys lapethica) mit ihren rosa bis violetten Kelchblättern und die Levante-Ragwurz (Ophrys levantina) aufzuspüren. Hier sollte es auch gelingen, die sehr seltsam aussehende Zungenstendel-Orchidee (Serapias orientalis ssp. levantina) zu entdecken.
Bei einem Halt im Dorf Korucam (Kormakitis) erfahren wir etwas über die hier lebenden Maroniten, eine syrisch-christliche Glaubensgemeinschaft.
Am Gecitköy-Stausee machen wir eine kurze Wanderung mit Suche nach interessanten Pflanzen, da mittlerweile einige Jahre seit der Staumauer-Erhöhung vergangen sind und stellenweise neue Wege zu interessanten Entdeckungen einladen. Einzelne Wildtulpen (Tulipa cypria), Syrisches Knabenkraut (Orchis syriaca) sowie Pflanzen aus dem Artenkomplex der Busen-Ragwurze (Ophrys mammosa agg.) und andere interessante Arten sind zu erwarten.
Wanderungen: ca. 3 km und 3 km
5. Tag: Gebirgswald im Fünffinger-Gebirge & byzantinische Kirche Antifonitis
Vorbei am isoliert emporragenden Fünffinger-Berg erreichen wir das nach diesem Berg benannte Gebirge und fahren durch beeindruckenden immergrünen Gebirgswald aus Kiefern und Zypressen. An Stopps suchen wir nach interessanten Pflanzen (u.a. nach den Ragwurz-Orchideen-Arten Ophrys lutea ssp. galilaea, Ophrys fusca ssp. iricolor und der endemischen Ophrys elegans).
Auf einer Wanderung, in deren Verlauf wir weitere Orchideen-Arten und auch die einzige einjährige endemische Pflanzenart Nordzyperns sehen, erreichen wir ein wahres Kleinod, die byzantinische Kirche Antifonitis, in der sich faszinierende Wandgemälde mit moderner Kriminalgeschichte mit bayerischem Bezug erleben lassen. Auch hier gibt es, vom Wärter gehütet, die viel gesuchte, endemische Zyprische oder Kotschys Ragwurz (Ophrys kotschyi). Rings um Antifonitis ist ohnehin ein gutes Terrain für Orchideen. Heute kehren wir zu einem frühen Abendessen mit bäuerlichen Spezialitäten in ein kleines Dorflokal ein.
Wanderungen: ca. 1 km und 4,5 km
6. Tag: Dorf & Burg Kantara - Unterkunftswechsel
Als Zwischenstopp führt uns eine kurze Wanderung über brachgefallene Feldterrassen mit vielen interessanten Pflanzen, darunter natürlich auch wieder Orchideen, z.B. Nabel-Ragwurz (Ophrys umbilicata).
Nach der Auffahrt ins Gebirge wandern wir über den Kammweg vom Dorf Kantara zur Burg Kantara. Entlang des Weges und im Dorf Kantara selbst blühen tausende Alpenveilchen (Cyclamen persicum). Wir suchen die Stelle auf, an der das seltene, kontrastreiche Affen-Knabenkraut (Orchis simia) steht, müssen aber etwas Glück haben, schon Pflanzen in der Blühphase zu sehen. Auf dem Gratweg entdecken wir, wenn wir genau hinschauen, die kleine, wenig bekannte Gefleckte Waldwurz-Orchidee (Neottinea maculata). Auf der mittelalterlichen Burg Kantara, 630 m hoch gelegen, ist der Blick nach allen Seiten sehr eindrucksvoll: die ansteigende Bergkette des Fünffinger-Gebirges, die Nordküste mit dem blauen Meer, die im Dunst versinkende Karpaz-Halbinsel und die mit Ölbäumen und Johannisbrotbaum genutzte Ebene nach Osten lassen einen wahrhaft „über den Meeren“ schweben.
Gegen Abend erreichen wir dann unsere zweite Unterkunft an der Ostküste.
Wanderungen: ca. 1 km und 4 km (zur Burg auch etliche Stufen)
7. Tag: Wildtulpen & „Nackte Italiener“ bei Avtepe
Morgens besuchen wir Kleinsttümpel in küstennahen Felsplateaus, ein extrem gefährdeter Lebensraumtyp auf Zypern und treffen dort auf den attraktiven Wasser-Hahnenfuß (Ranunculus peltatus) und das vielgestaltige Dickblattgewächs Telmissa microcarpa.
Auf der abgelegenen Karpaz-Halbinsel machen wir bei Avtepe eine Wanderung durch Felder und über ein Felsplateau und erleben dort die wunderschönen und für Zypern endemischen dunkelroten Wildtulpen (Tulipa cypria), die nur noch hier in großer Zahl vorkommen. Immer wieder können wir, hoffentlich, die Rufe von Halsbandfrankolin und Seidensänger hören, mit Glück bekommen wir diese interessanten Vögel auch zu sehen. Manchmal treiben sich auch die berühmten, wildlebenden Esel der Karpaz-Halbinsel hier herum. Normalerweise säumen hunderte Exemplare der Orchideenart Italienisches Knabenkraut (Orchis italica), auch genannt “der nackte Italiener“ den Rückweg.
Wanderungen: ca. 0,5 km und 3,5 km
8.Tag: Küstenvegetation & Altstadt von Famagusta
In Richtung Famagusta fahrend besuchen wir einen durch den Winterregen entstandenen, temporären See und einen Sandstrand mit den jeweiligen typischen Pflanzenarten und einigen Vogelarten. Anschließend besuchen wir ausgewählte Teile der sehr interessanten historischen Altstadt von Famagusta, wo es neben der in eine Moschee umgewandelten gotischen Krönungskathedrale der mittelalterlichen Lusignan-Herrscher, mit einem sehr alten beeindruckenden Baum, auch noch etliche Kirchenruinen sowie interessante Straßenbäume aus aller Welt zu sehen gibt. Es wird hier auch freie Zeit zum eigenen Erkunden und Einkaufen geben. Eventuell können wir noch einen Spaziergang durch die erst seit 2022 wieder in Teilen zugängliche „Geisterstadt“ Varosha machen, ein bizarres Relikt aus dem Zypernkonflikt von 1974.
Wanderungen: ca. 1 km, 1 km, 3 km und 1 km
9. Tag: Rückreise nach Deutschland
Transfer (ca. 1 Std.) vom Hotel an der Ostküste zum Flughafen Ercan, Rückflug nach Deutschland